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Bericht vom vierten Netzwerktreffen in Chemnitz oder: Endlich in 3D!

Am 07. April 2022 war es endlich soweit: Nach eineinhalb Jahren MWissFo konnte sich das Netzwerk erstmalig in Präsenz treffen. Da coronabedingt nicht alle anreisen konnten, fand das Treffen hybrid statt. Der ausgezeichneten technischen Ausstattung der TU Chemnitz und vor allem der minutiösen Vorbereitung durch die beiden Organisatoren Matthias Meiler und Martin Siefkes (1000 Dank!) hatten wir es zu verdanken, dass eine rege gemeinsame Diskussion zwischen den Teilnehmer*innen auf beiden Bildschirmseiten uneingeschränkt möglich war.

Im Zentrum der Veranstaltung stand das Thema Wissenskommunikation und Unterhaltung. Die zwei Gäste, die wir dieses Mal begrüßen durften, waren Werner Holly, für den der Auftritt quasi ein Heimspiel war, und Simon Meier-Vieracker von der TU Dresden. Werner Hollys Vortrag griff Arnold Schwarzeneggers Video bezüglich des Ukraine-Krieges auf und zeigte, dass auch schwerer, realer Stoff Unterhaltungskategorien wie Abwechslung, Interessantheit und Eingängigkeit erlaubt, wobei Holly besonders die Bedeutung von Intimisierung und Dialogizität zwischen Sprecher und Hörer*innen hervorhob. Simon Meier-Vieracker sprach über Wissenskommunikation auf TikTok und deren Trend zur Memefication. Wie Meier-Vieracker zeigt, bieten TikToks durch ihre hochkomplexe, medienkonvergente und multimodale Natur und ihre vielfältigen intermedialen und intertextuellen Bezügen einen idealen Forschungsgegenstand für die Medienlinguistik.

Worum ging es sonst noch?

Auch aus den eigenen Reihen wurden Forschungsprojekte vorgestellt und im Hinblick auf multimodale Charakteristika der damit verbundenen Kommunikate, innovative Wissens- und Beschäftigungsangebote, Begriffsabgrenzungen rund um den Unterhaltungsbegriff, Datenannotation und vieles mehr offen diskutiert. Die Vorträge befassten sich mit der historische Wissensvermittlung durch Mixed Reality und Gamification im Rahmen des Projekts Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz (Michael Klemm, Uni Koblenz), einer Diskussion des Unterhaltungsbegriffs im Kontext verschiedener Wissensmedien für Kinder (Nina Janich & Maike Sänger, TU Darmstadt) und Emotionalisierung im Spannungsfeld von Wissensvermittlung, Unterhaltung und Persuasion in YouTube-Videos zu Corona (Sylvia Jaki, Uni Hildesheim).

Außerdem haben wir die ersten Grundsteine für einen Sammelband gelegt, der am Ende unserer Netzwerkaktivitäten erscheinen soll. Mehr wird aber noch nicht verraten!